In gutem Kontakt mit der Straße bleiben dank Sommerreifen

Als das Auto erfunden wurde, dominierten Pferdefuhrwerke mit ihren typischen Wagenrädern die Straßen, die ihrerseits noch nicht auf die neuen motorisierten Vehikel ausgelegt waren. Je besser die Straßen wurden, umso mehr setzte sich eine neue Art der Bereifung durch, die auch bei höheren Geschwindigkeiten Sicherheit und Komfort versprach.

Wie vielfältig das Angebot heutzutage ist, merkst du immer dann, wenn du neue Reifen kaufen musst. Aber nur die wenigsten Fahrer machen sich bewusst, wie wichtig die technologischen Meisterwerke heute sind. Nachdem der Amerikaner Charles Goodyear Mitte des 19. Jahrhunderts die Möglichkeit des Vulkanisierens von Kautschuk entdeckte, erkannten Pioniere schnell das Potenzial des neuen, elastischen Materials. John Dunlop war es, der 1888 als erster die Idee eines Reifens umsetzte – allerdings für Fahrräder. Der erste Autoreifen, also im Prinzip auch der erste Sommerreifen, kam 1894 vom Franzosen Edouard Michelin.

Die Idee, die Reifen mit einem Profil auszustatten, setzte die deutsche Firma Continental im Jahr 1904 um. Zunächst waren die Autoreifen nicht besonders haltbar. Das lag vor allem an der fragilen Konstruktion, die schnell durch Glasscherben, Nägel und anderen Unrat beschädigt werden konnte, die damals auf den Straßen und Wegen häufig herumlagen. Schlaglöcher und Steine konnten die zur der Zeit noch mit Schlauch versehenen Sommerreifen schnell zum Platzen bringen. Die Entwicklung ging stetig weiter.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Reifenproduktion industrialisiert, was weiteres Entwicklungspotenzial mit sich brachte. Doch erst im Jahre 1948 präsentierte Michelin den ersten Radialreifen, der im Vergleich zu den bisherigen Diagonalreifen weitere Vorteile aufwies.

Warum sind gute Sommerreifen so wichtig?

Heute differenzieren wir zwischen Winter- und Sommerreifen, weil sich beide Varianten je nach Witterungsbedingungen stark in ihren Fahreigenschaften unterscheiden. Insbesondere die Gummimischungen sind auf die jeweiligen Temperaturen ausgelegt, bei denen sie entsprechend gut funktionieren sollen.

So härtet der für sommerliche Bedingungen gedachte Pneu bei kalten Temperaturen aus und verliert an Grip – während der Winterreifen im Sommer deutlich höheren Verschleiß zeigt. Insbesondere die Fahreigenschaften bei Nässe unterscheiden sich je nach Temperatur erheblich – der Bremsweg kann sich mit der falschen Bereifung stark verlängern, ebenso die Haftung in Kurven. Heute spielen zudem Verschleiß und Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch eine große Rolle. Nicht zuletzt sind Sommerreifen in Verbindung mit den richtigen Felgen auch ein optischer Hingucker, die in der passenden Größe das Auto erst richtig zur Geltung bringen.

Eines darf man aber nie vergessen: Der Reifen ist das einzige Bauteil, welches Fahrzeug und Straße direkt miteinander verbindet. Daher solltest du immer auf einwandfreie Bereifung mit genügend Profil achten. Der Gesetzgeber schreibt eine Profiltiefe von mindestens 1,6 mm vor, doch die Fahrsicherheit ist bereits unterhalb von 3 mm Restprofil (bei Winterreifen 4 mm) beeinträchtigt.

Das Reifenlabel soll den Kauf erleichtern

Wer nicht jeden Tag mit der Materie zu tun hat, kann mit den Details schnell überfordert sein, die abgefragt werden, wenn man einen Reifen kaufen möchte. Seit 2012 soll das EU-Reifenlabel Verbraucher dabei unterstützen. Es muss folgende Angaben enthalten:

  • Rollgeräusche
  • Kraftstoffeffizienzklasse
  • Nasshaftung

Dieses Label findet sich auf allen neuen PKW- und LKW-Reifen, also sowohl auf Sommer- als auch auf Winter- und Ganzjahresreifen. Für Motorräder gibt es derzeit noch keine verpflichtende Kennzeichnung mit einem Reifenlabel.

Das musst du beim Reifenkauf wissen

Insbesondere, wenn du deine Reifen im Internet kaufen möchtest, ist es wichtig, die richtigen Angaben zur Reifengröße zu kennen. Hierbei helfen die Vorgaben aus dem Fahrzeugschein: Dort ist vermerkt, welche Räder gefahren werden dürfen. Der Hersteller spielt dabei heutzutage keine Rolle mehr, wohl aber die genaue Dimension. Für nicht originale Felgen bzw. andere Reifengrößen ist zudem eine ABE bzw. eine Eintragung in die Fahrzeugpapiere erforderlich, um sicherzustellen, dass die gewählte Rad-/Reifenkombination verwendet werden kann.

Die Angaben für die Reifeninformationen sind genormt und finden sich bei allen Herstellern auf der Reifenflanke eingeprägt. Dabei steht die erste Zahl immer für die Reifenbreite in Millimetern und die zweite für die Höhe der Reifenflanke. Dann folgt die Bauweise des Reifens, gefolgt vom Felgendurchmesser in Zoll. Zuletzt kommen Tragfähigkeitsindex und ein Buchstabe, der die zugelassene Höchstgeschwindigkeit definiert. Ein typisches Beispiel wäre eine Bezeichnung wie: 195/55 R15 91H.

Außerdem kann man das Reifenalter anhand der DOT-Nummer ermitteln. Es werden immer Kalenderwoche und Herstellungsjahr angegeben. Das ist wichtig beim Kauf gebrauchter oder länger gelagerter Reifen, weil nicht nur die Profiltiefe über die Brauchbarkeit eines Reifens entscheidet, sondern auch dessen Alter. Mit zunehmendem Alter härtet der Gummi nämlich immer weiter aus, wird spröde und rissig. Selbst mit perfektem Profil können Pneus also unbrauchbar sein.

Im Gegensatz zu Winterreifen gibt es für Sommerreifen keine gesonderte Kennzeichnung. Mit diesen technischen Angaben kann man die Auswahl für geeignete Reifenkombinationen für das eigene Fahrzeug eingrenzen. Je nach Hersteller unterscheiden sich die Fahr- und Bremseigenschaften aber stark voneinander. Auf Revoka kannst du viele gängige Sommerreifen namhafter Hersteller wie Continental oder Michelin miteinander vergleichen und so die optimale Bereifung für dein Auto finden.