Den richtigen Motorradreifen kaufen

Damit du jederzeit den richtigen Reifen aufziehst, um in allen Situationen sicher unterwegs zu sein, findest du hier das Wichtigste zum Thema Motorradreifen.
Von Tom Schwiha
Veröffentlicht am 17 Oktober 2020, 18:17 Uhr

 

Besonders bei Motorrädern hat die Wahl des richtigen Reifens eine enorme Bedeutung. So müssen doch auf wenigen Quadratzentimetern Fläche bis zu 200 PS sowie ungeheure Seitenführungs- und Bremskräfte übertragen werden. Damit du allzeit den richtigen Reifen aufziehst und dein Bike in allen Situationen sicher um jede Kurve zirkelst, gibt es hier das Wichtigste in Kürze zum Thema Motorradreifen.

Radial-, Diagonal oder Mischreifen?

Man unterscheidet vom Aufbau her zwischen drei Reifentypen mit folgenden Merkmalen:

Diagonalreifen

Nicht jeder Motorradreifen ist für jeden Fahrstil gleich gut geeignet

Der Name verrät es schon, bei diesem Reifentyp sind die Gummilagen diagonal und in Lagen übereinander angeordnet. Das verleiht dem Reifen eine höhere Stabilität und macht ihn robuster gegen Beschädigungen der Reifenflanke. Dieser Reifentyp ist also ideal für Enduros und Crossmaschinen im harten Geländeeinsatz. Diagonalreifen vertragen auch höhere Zuladungen des Motorrads. Aber sie erwärmen sich auch viel stärker, weshalb sie für hohe Geschwindigkeiten nicht zugelassen sind.

Radialreifen

Fährst Du eine Sportmaschine, hat dein Bike mit ziemlicher Sicherheit Radialreifen aufgezogen. Sie sind leichter, bieten mehr Fahrkomfort, können höhere Seitenführungs- und Antriebskräfte übertragen und sind zudem auch für hohe Geschwindigkeiten geeignet - ideal also für die Rennstrecke und schnelle Kurven.

Mischreifen

Dieser Reifentyp ist ein Kompromiss aus beiden Konzepten – sie kombinieren also die Vor- und Nachteile beider Welten.

Welche Marken sind zu empfehlen?

Bei Reifen ist es empfehlenswert mehrere Hersteller in Betracht zu ziehen

Motorradreifen kaufen kannst Du bei einer Menge von Herstellern – die Liste reicht von Bridgestone über Continental, Dunlop und Heidenau bis hin zu Metzeler und Michelin. Sich pauschal auf eine Marke festzulegen, ergibt wenig Sinn. Hier kommt es zum einen auf den Einsatzzweck an, zum anderen auch auf Deine persönlichen Vorlieben. Wer viele große Urlaubstouren mit Gepäck fährt und auch Regen oder sogar den Winter nicht scheut, der sollte sich einen Reifen mit guten Nasslaufeigenschaften und längerer Lebensdauer suchen. Das geht meist zu Lasten des Grips und der übertragbaren Seitenführungskräfte, was beim Tourenfahren aber auch nicht die Hauptrolle spielt.

Bist Du eher der Highspeed- und Schräglagenkönig, achtest Du am besten auf eine weichere Reifenmischung, die optimalen Grip in Schräglagen bringt und auch Antriebs- und Bremskräfte perfekt auf den Asphalt schafft. Dafür wirst Du den Reifen auch öfter tauschen müssen.


Welche Reifen sind zulässig?

Hier solltest Du auf die neuen rechtlichen Vorgaben achten, die für Reifen mit Produktionsdatum ab dem 01.01.2020 gelten. Dafür stellt der Reifenhersteller zwei Bescheinigungen aus:

• Für Bikes mit EU-Typgenehmigung werden in der „Serviceinformation“ die originalen Reifengrößen und -bauarten aufgeführt. Sie sind als Empfehlung des Reifenherstellers zu sehen und müssen nicht eingetragen werden.

• In der „Herstellerbescheinigung“ findet ihr dagegen Pneus mit anderen Reifengrößen und Reifenbauarten. Wollt ihr solche Reifen aufziehen, müsst ihr diese vorher in den Fahrzeugpapieren bei eurer Zulassungsstelle gegen Gebühr eintragen lassen.
Konkret heißt das, dass anders als bislang Reifendimensionen, die eine Freigabe des Reifenherstellers für ein bestimmtes Bike hatten, aber in der Zulassungsbescheinigung nicht mit dieser Größe eingetragen sind, jetzt erst dann montiert werden dürfen, wenn sie zuvor eingetragen worden sind. Das könnt ihr bei TÜV, Dekra oder KÜS machen lassen.
Wer Reifen auf seinem Bike hat, die vor 2020 produziert worden sind, hat Glück: Hier gelten die bisherigen Reifenfreigaben weiter. Für euch reicht es, die Unbedenklichkeitsbescheinigung oder Bereifungsempfehlung des Herstellers mitzuführen. Das gilt noch bis zum 01.01.2025.


Ein abschließender Tipp: Wer jetzt den passenden Motorradreifen kaufen will, sollte sich mal bei Revoka umsehen. Dort gibt es auch weitere spannende Infos rund ums Motorrad.