Airbag-Schutz für Geländefahrer

Haben wir uns schon lange an Airbag-Systeme in Autos gewöhnt, kann nun auch bei Ausflügen auf dem Motorrad die Fahrerausstattung entsprechend erweitert werden.
Von Tom Schwiha
Veröffentlicht am 14 Juni 2021, 11:00 Uhr

Airbag-Systeme für sichere Offroadtouren

Haben wir uns schon lange an die Airbagsysteme in unseren Autos gewöhnt, kann nun auch bei Ausflügen auf dem Motorrad die Fahrerausstattung mit schützenden Luftsäcken erweitert werden.

Gerade bei Trail- und Offroadfahrten ist durch die oftmals schwierigen Streckenverhältnisse das Risiko eines Sturzes gegenüber einer Ausfahrt auf befestigten Straßen erhöht; das passende Airbagsystem könnte dem einen oder anderen Geländefahrer also einige blaue Flecke ersparen.

Verschiedene Airbag-Varianten

Wer sich auf dem Markt der “Airbags zum Anziehen” einmal genauer umschaut, der wird schnell feststellen, dass es viele verschiedene Konzepte gibt.

Als Einsteigermodelle sind mit Airbags versehene Kragen verbreitet, welche vom Format her etwas an bequeme Nackenhörnchen erinnern. Beim Unfall entfalten sie blitzschnell ein schützendes Luftkissen um den Kopf- und Nackenbereich.

Falls auch zusätzlicher Schutz für den Torso benötigt wird, sind auch komplette Airbag Westen (auch für Damen) erhältlich. Sie lassen sich einfach über der normalen Motorradkleidung anlegen und dämpfen bei einem Sturz den kompletten Oberkörper.

Die unauffälligsten, aber gleichzeitig teuersten Versionen sind mit Airbags bestücke Jacken und Komplettkombis. Sie sind äußerlich unscheinbar und bieten uneingeschränkte Bewegungsfreiheit, bilden jedoch auch das obere Preissegment der Motorradairbags.

Wie ein Motorradairbag ausgelöst wird

Die Anforderungen an die Auslösetechnik sind bei Motorrädern recht komplex. Gerade im Renn- und Offroadbereich sind hohe Beschleunigungskräfte und extreme Schräglagen an der Tagesordnung, es muss also sichergestellt sein, dass so eine Fahrsituation nicht versehentlich als kritisch eingestuft wird und es zu einer Fehlauslösung kommt.

Airbagwesten oder integrierte Airbags sind auch im Straßenverkehr sinnvoll

Die einfachste Variante zur Auslösung bietet hier ein Seilzug, welcher vor der Fahrt mit dem Motorrad verbunden wird. Wenn nun beim Sturz Fahrer und Motorrad getrennt werden, wird durch den Zugimpuls der Airbag ausgelöst.

Neben der mechanischen Variante stehen auch elektronische Lösungen bereit. Sie sind mit etwas höheren Kosten verbunden und werden mit einem Akku betrieben. Hier wird die Zündung durch ein Steuergerät, welches mehrere tausend Mal pro Sekunde den Fahrstatus analysiert, geregelt.

Mehrfache Auslösung möglich

Das ärgerlichste an Airbags im KFZ-Bereich ist, dass sie üblicherweise nach der Auslösung als defekt gelten und für viel Geld ersetzt werden müssen. Bei vielen Airbags der Schutzkleidung ist das allerdings anders:

Kommt es zu einer Auslösung, bei der der Airbag intakt und dicht bleibt, lässt er sich wieder zusammenlegen und mit einer neuen Zündkartusche versehen.

Gerade Gelände- und Stuntfahrer sollten beim Kauf auf dieses Feature achten, da sich das System nach ungefährlichen Stürzen bei Trainingsfahrten so jederzeit mit nur geringen Kosten wieder einsatzbereit machen lässt.

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