Handschaltung oder Automatik – die Unterschiede

Automatikgetriebe galt früher als “Rentnergetriebe”, meist in großen Oberklasselimousinen vertreten, findet man sie heute in so gut wie jeder Fahrzeugkategorie.
Von Fabian Rossbach
Veröffentlicht am 24 Juni 2021, 11:30 Uhr

 

Sobald der Kauf eines neuen fahrbaren Untersatzes ansteht, stellen sich häufig einige Fragen bezüglich der Ausstattung des Wagens. Eine der wichtigsten Entscheidungen stellt hierbei die Auswahl des richtigen Getriebetyps dar.

Galten Automatikgetriebe früher noch als “Rentnergetriebe” und waren überwiegend in großen Oberklasselimousinen vertreten, findet man sie heute in so gut wie jeder Fahrzeugkategorie, vom Kleinwagen bist zum Supersportler.

Das Getriebe sollte zum Fahrprofil passen

Ein wichtiger Anhaltspunkt zur Entscheidung zwischen Automatik- und Handschaltgetrieben stellt die geplante Nutzung des Autos dar. Gehören lange Fahrten mit erhöhtem Staurisiko oder Stop-and-Go im Stadtverkehr zum Alltag, kann ein Automatikgetriebe den allgemeinen Fahrkomfort deutlich steigern.

Besonders bei Gebrauchtwagen überwiegt noch die Handschaltung

Ebenfalls, wenn häufig schwere Lasten auf dem Anhänger bewegt werden sollen, ist die Automatik im Vorteil, da bei der normalen Handschaltung durch die erhöhte Belastung beim Anfahren schnell die Kupplung verschleißen kann.

Wer hingegen ein möglichst direktes Fahrgefühl mit möglichst wenigen computergesteuerten Eingriffen wünscht, ist mit der Handschaltung besser bedient. Weiterhin sind fast 70 % der in Europa zugelassenen Fahrzeuge mit einer manuellen Handschaltung ausgestattet, somit fällt es gerade auf dem Gebrauchtwagenmarkt leichter, ein passendes Fahrzeug zu finden.

Für sportliche Fahrer sind hingegen heutzutage beide Getriebetypen geeignet. Moderne Automatikgetriebe lassen sich über den Gangwahlhebel oder Schaltwippen am Lenkrad auch manuell durchschalten, lediglich das direkte Gefühl durch die Kupplung und die klassische Schaltkulisse entfällt.

Unterschiede bei den Unterhaltskosten

Die Tatsache, dass ein Automatikfahrzeug deutlich mehr Kraftstoff verbraucht als ein Handschalter, ist nur bedingt richtig und stark vom Baujahr abhängig. Moderne Doppelkupplungs- und Wandler-Automatikgetriebe sind mittlerweile in ihrem Wirkungsgrad so sehr optimiert, dass sie in Sachen Effizienz durchaus mit den manuellen Getrieben mithalten können.

Die Reparaturkosten können bei einer Automatik-Schaltung höher liegen

Bei den Wartungs- und Reparaturkosten können allerdings Unterschiede auftreten: Automatikgetriebe verfügen über eine Vielzahl verschiedener Sensoren und elektronische Steuergeräte, im Schadensfall können die Reparatur- und vor allem die Diagnosekosten deutlich höher ausfallen als bei einem vergleichbaren Wagen mit Handschaltung.

Die planbaren Wartungskosten unterscheiden sich hingegen nicht wesentlich. Zwar ist der Öl- und Filterwechsel am Automatikgetriebe etwas komplizierter und teurer, dafür muss bei dem Handschaltgetriebe die manuelle Kupplung als Verschleißteil regelmäßig getauscht werden.

Das “richtige” Getriebe ist vor allem Geschmackssache

Vor der endgültigen Kaufentscheidung empfiehlt sich im Zweifelsfall eine lange Probefahrt. Eventuell kann sogar ein passender Wagen über ein Wochenende gemietet werden, sodass ein aussagekräftiger Eindruck vom Alltagsgebrauch entsteht. Moderne Getriebe beider Arten gelten als effizient und zuverlässig, sodass die Entscheidung unter Berücksichtigung der geplanten Nutzung ruhig durch das subjektive Empfinden als Fahrer getroffen werden kann.

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