Auto & Motorrad: Assistenzsysteme leicht erklärt im Überblick

In diesem Beitrag erklären wir übersichtlich die unterschiedlichen Assistenzsysteme, auch für Motorräder. Informiere dich jetzt und bleibe auf dem Laufenden.
Von Fabian Rossbach
Veröffentlicht am 23 Dezember 2021, 08:00 Uhr

Elektronik macht es möglich

Moderne Assistenz-Systeme für Autos und Motorräder werden erst durch leistungsfähige Rechner möglich. Ohne Computer kommen nur die Parksensoren und Rückfahrkameras für PKW aus.

Die anderen Systeme erfordern Rechner, die viele Informationen in sehr kurzer Zeit möglichst schnell verarbeiten und dann an mechanische Komponenten weitergeben. Beispiel Antiblockiersystem ABS. Das Prinzip ist bei Auto und Motorrad gleich. An den Rädern befinden sich Radsensoren, die ständig die Umdrehungsgeschwindigkeit messen. Sinkt diese plötzlich bei starkem Druck auf das Bremspedal beziehungsweise den Bremshebel, erkennt das System, dass da "etwas nicht stimmt". Die Räder drohen zu blockieren, was eine gute Bremsleistung zunichte macht. Es wird also zu stark gebremst. In Millisekunden errechnet der Computer den Wert, der eine optimale Bremsleistung ermöglicht. Die Regelventile öffnen und schließen so schnell, dass immer der beste Wert ankommt. In dieser Geschwindigkeit und Perfektion kann das kein Mensch, auch kein professioneller Rennfahrer.

Elch sei Dank - das ESP

Der "Elchtest" stammt aus Schweden

Der "Elchtest", den schwedische Autotester an einem A-Klasse Mercedes der ersten Generation vorgenommen haben, ist vielen Menschen sicherlich noch gut im Gedächtnis. Es geht darum, einem Tier (z.B. einem Elch) oder einem anderen Hindernis schnell und gefahrlos auszuweichen. Bei dem kleinen Mercedes hatte das nicht geklappt. Er kippte einfach um. Mit dem elektronischen Stabilitätsprogramm, das Mercedes damals bereits fertig entwickelt hatte, aber noch nicht einbaute, wäre das nicht passiert.

Das ESP funktioniert folgendermaßen:

Mehrere Sensoren - unter anderem ein Neigungssensor und ein Querbeschleunigungssensor - überprüfen ständig, ob die empfangenen Daten zu der aktuellen Geschwindigkeit passen. Zusätzlich erkennt das System, wie weit das Lenkrad, das heißt die Vorderräder, eingeschlagen sind. Der Computer errechnet blitzschnell, ob das "alles zusammenpasst". Hohe Geschwindigkeiten und stark eingeschlagene Vorderräder zum Beispiel passen überhaupt nicht zusammen. Das ESP erkennt das eher als Fahrer oder Fahrerin und senkt die Geschwindigkeit mittels Bremseingriff bis auf einen ungefährlichen Wert. Bei Neuzulassungen ist ESP bei PKW mittlerweile Vorschrift. Zu Recht.

Immer auf Abstand

Bei Motorrädern aktuell noch die Ausnahme, bei hochpreisigen PKW schon fast "normal": das Abstandsregelsystem mittels Radar

Mit einem Abstandsregelsystem wird zu nahes Auffahren zur Geschichte

In der Praxis bedeutet das, dass das computergestützte System immer den gleichen ungefährlichen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug hält. Bei niedrigen Geschwindigkeiten weniger, bei hohem Tempo mehr Abstand.

Dazu sind natürlich Eingriffe in die Brems- und Motorsteuerung nötig. Ist der Abstand zu gering, bremst das System selbstständig. Ist der Abstand zu groß, beschleunigt es das Fahrzeug. Im Stau ist das natürlich eine sehr komfortable Funktion.

Insgesamt überwiegt aber der Sicherheitsaspekt, besonders bei hohen Geschwindigkeiten. Wenn du nicht einschätzen kannst, wie schnell das vorausfahrende Fahrzeug ist - der Abstandsradar weiß es! Und Abstandsmessungen von Autobahnbrücken mit Folgen für Haushaltskasse und Führerschein verlieren ihren Schrecken. Das System hält automatisch den richtigen Abstand.

Fazit: Elektronik macht grundsätzlich das Fahren angenehmer und sicherer, ersetzt aber nicht den gesunden Menschenverstand!

Weitere informative Beiträge findest du in unserem Auto-Ratgeber auf Revoka. Zu dem kannst du hier auch die Preise unterschiedlicher Anbieter für Auto-Reifen vergleichen.