Motorrad gebraucht kaufen: Darauf ist zu achten

Du überlegst, dir ein gebrauchtes Motorrad anzuschaffen? Dann findest du hier wichtige Punkte, die du beachten solltest. Informiere dich jetzt.
Von Tom Schwiha
Veröffentlicht am 30 April 2022, 08:00 Uhr

Teure gebrauchte Motorräder

Neue Motorräder sind teuer. Die Spanne reicht von knapp 4.000 Euro bis deutlich über 40.000 Euro. Ein Motorrad gebraucht kaufen - da ist die Versuchung natürlich groß. Dabei solltest du allerdings einiges beachten, um nicht enttäuscht zu werden.

Zunächst etwas Grundsätzliches. Im Verhältnis zu Autos verlieren Motorräder sehr viel langsamer an Wert. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass gebrauchte Motorräder - gemessen an ihrem ehemaligen Neupreis - relativ teuer sind. Wenn du es dir leisten kannst, dein Traummotorrad als Neumaschine zu erwerben, bist du damit auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Im Fall einer 350-er Royal Enfield Meteor für 4.190 Euro dürfte ein Neukauf für die meisten kein Problem sein. Bei einer 1900-er Harley Davidson CVO Limited mit einem Listenpreis von 42.695 Euro sieht das natürlich schon etwas anders aus.

Vorbesitzer - ein heikles Thema

Ein Motorrad gebraucht kaufen - wenn deine Entscheidung einmal gefallen ist, heißt es bei aller Liebe zum Traummotorrad objektiv und sachlich vorzugehen.

Besonders auf die Vorbesitzer eines Motorrads sollte ein Auge geworfen werden

Erste Frage: Warum wird die Maschine überhaupt verkauft? Will der Vorbesitzer sie beispielsweise wegen technischer Probleme unbedingt loswerden oder muss er sie verkaufen, zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen? Ein wichtiger Tipp: Die Anzahl der Vorbesitzer. Nicht nur die Anzahl - logisch: je weniger, desto besser - ist entscheidend. Auch das jeweilige Lebensalter der Vorbesitzer spielt eine wichtige Rolle. Das Geburtsdatum kannst du im Kraftfahrzeugbrief (Zulassungsbescheinigung Teil zwei) ablesen. Um es ganz klar zu sagen: Drei 20-jährige Vorbesitzer hintereinander sind beim Gebrauchtkauf nicht unbedingt empfehlenswert. Ein 68-jähriger Vorbesitzer, der die Maschine 20 Jahre zuvor neu gekauft hat, ist da eindeutig die bessere Alternative.

Kilometerstand wichtiger als Alter

Wie sieht es mit dem Alter des Motorrads aus? Im Gegensatz zum PKW spielt es technisch und preislich eine kleinere Rolle. Ein 20 Jahre altes Motorrad hat im Allgemeinen noch ein langes Leben vor sich. Rost ist weniger problematisch als beim Auto, es gibt keine Inneneinrichtung, die verrotten kann. Außerdem haben die meisten Damen und Herren, die Motorrad fahren, einen ausgeprägten Hang zur Fahrzeugpflege.

Anders als beim Pkw ist das Alter des Motorrads erstmal zu vernachlässigen

Viel wichtiger ist die Laufleistung der Maschine. Natürlich gibt es zahlreiche Motorradmodelle, die klaglos ohne jede Reparatur sechsstellige Kilometerleistungen erreichen. Andere fallen durch erhöhten Wartungsbedarf und damit verbundene hohe Kosten auf. Hier empfiehlt sich für dich das genaue Studium der einschlägigen Motorradzeitschriften, wie "MOTORRAD", "Motorrad News", "MO" und anderen. Regelmäßig gibt es dort Gebrauchtkaufberatungen, die ausgesprochen hilfreich sind.

Falls es ein bestimmtes Fabrikat sein soll - hier fallen als Gebrauchtmaschinen besonders die vier japanischen Hersteller mit langlebigen und recht problemlosen Motorrädern auf. Das gilt in erster Linie für die nicht allzu begehrte Mittelklasse um 650 Kubikzentimeter, die außerdem günstige Preise bietet. Italienische Motorräder fallen oft durch erhöhten Wartungsbedarf auf. Der Traum von einer Harley Davidson ist auch gebraucht ein recht teurer. Allerdings haben Harley-Erstbesitzer neben dem heftigen Neupreis in der Regel auch das Geld für eine vernünftige und regelmäßige Wartung in der Werkstatt.

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