Wissenswertes über alternative Antriebe

Diesel- oder Benzinmotoren könnten bald ausgedient haben. Daher müssen alternative Antriebe für die Zukunft gefunden werden. Welche es gibt, erfährst du hier.
Von Fabian Rossbach
Veröffentlicht am 17 September 2021, 09:30 Uhr

 

Der klassische Diesel- oder Benzinmotor könnte bald ausgedient haben, da das ausgestoßene CO2 die globale Erwärmung beschleunigt. Deshalb gilt es jetzt, alternative Antriebe zu finden, mit denen wir auch in Zukunft unsere gewohnte Mobilität beibehalten können - ohne die Umwelt oder unsere Gesundheit zu belasten. Es existieren bereits eine Vielzahl von alternativen Antriebssystemen, aber keines davon hat bisher den klaren Durchbruch geschafft.

Um dir einen besseren Überblick zu verschaffen, haben wir in diesem Artikel die wichtigsten Technologien aufgelistet:

Elektrischer Antrieb

Autos mit Elektroantrieb findet man bisher am meisten auf den Straßen im Vergleich zu anderen alternativen Lösungen

Die mit Abstand bekannteste Variante alternativer Motoren ist der Elektroantrieb. Dieses Konzept ist jedoch nicht so neuartig, wie von den meisten Personen vermutet. Bereits im späten 19. Jahrhundert gab es die ersten Ansätze, Autos mit Strom zu betreiben. Erst um 1910 setzten sich Verbrennungsmotoren durch.

Mittlerweile ist das Interesse an E-Autos wieder enorm gestiegen: 2019 wurden rund 63.000 Elektroautos zugelassen. Neben der geringen Lautstärke liegt der größte Vorteil darin, dass während der Fahrt so gut wie keine Emissionen entstehen. Allein zwischen 2018 und 2019 stieg der globale Bestand um rund 2,3 Millionen Fahrzeuge, allen voran in China und den USA.

Wasserstoff-Antrieb

Viele Experten haben hohe Erwartungen an den Wasserstoffantrieb. Hier reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff in einer Brennstoffzelle zu Wasser. Dabei wird Energie erzeugt. Diese wird anschließend in Strom konvertiert, der einen Elektromotor in Kraft setzt.

Bei diesem Prozess werden nur Wasser und Wärme freigesetzt, es entstehen keine Schadstoffe. Aus diesem Grund werden wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auch als Null-Emissions-Fahrzeuge bezeichnet. Selbst die Bordelektronik kann mit Strom betrieben werden, der durch die chemische Reaktion von Wasserstoff erzeugt wird. Allerdings ist diese Form des Antriebs technisch schwierig: Die benötigten Brennstoffzellen müssten leichter, langlebiger und billiger werden, um konkurrenzfähig zu sein.

Hybridantrieb

Ein Hybridfahrzeug kombiniert zwei Antriebssysteme in einem Auto. Das konventionelle Hybridauto besitzt sowohl einen Verbrennungsmotor als auch Elektromotor. Folglich ist diese Antriebsart nicht gänzlich emissionsfrei. Vielmehr werden beim Hybrid die Vorteile beider Antriebsarten kombiniert: Der Elektroantrieb sorgt bei niedrigeren Geschwindigkeiten, etwa dem Stadtverkehr oder bei Staus, für eine kostengünstige und emissionsfreie Fortbewegung.

Der Verbrennungsmotor gewährt eine entsprechende Reichweite. Die Batterie eines Vollhybridens wird nach dem Dynamoprinzip wieder Energie zugeführt. Der Plug-in-Hybrid hingegen kann direkt am Stromnetz aufgeladen werden, auch wenn das Fahrzeug steht.

LPG (Liquefied Petroleum Gas)

LPG wird oft als Bezeichnung für ein Propan-Butan-Gemisch verwendet. Es ist ein Nebenprodukt der Erdgas- und Erdölförderung und muss unter einem immensen Druckverfahren verflüssigt werden. Da die chemische Struktur ähnlich zu der von Benzin ist, muss kein komplett neues Fahrzeug erworben werden. LPG kann in der Regel nach einem Umbau in einem normalen Benzinmotor verwendet werden.

Gleichzeitig emittiert diese Form des Antriebs deutlich weniger Schadstoffe wie Stickstoff- und Schwefeldioxide. Daher sind die anfallenden Steuern sehr gering. Diese Steuervorteile werden jedoch schrittweise abgebaut und laufen Ende 2022 (ab 13.05.2020) aus.

Erdgas (CNG oder "compressed natural gas")

Erdgas ist ebenfalls ein alternativer Kraftstoff. Erdgas besteht zu 85 % aus Methan, hat aber eine relativ geringe Energiedichte. Es muss daher komprimiert werden, bevor es verwendet werden kann. Durch diese Verdichtung entsteht ein hoher Druck. Deshalb werden spezielle Erdgastanks benötigt, die durch Stahlkäfige geschützt sind, wodurch diese auch im Falle eines Unfalls als sicher gelten. Wie bei Autogas ist es daher notwendig, ein Fahrzeug mit einer Erdgasanlage nachzurüsten. Dieser ist jedoch relativ teuer und nimmt Platz im Kofferraum weg.

Bioethanol ist als E5 oder E10 an den meisten Tankstellen zu finden.

Bioethanol

Hierfür bedarf es keinerlei Umrüstung. Wahrscheinlich hast du an der Tankstelle schon Marken wie E5 oder E10 gesehen. Sie geben den Ethanolgehalt des Benzins an (in diesem Fall 5 oder 10 Prozent). Der Kraftstoff wird zu Bioethanol, wenn der Alkohol vollständig aus Biomasse hergestellt wird. Nachwachsende Rohstoffe haben bei der der Verbrennung einen sehr niedrigen CO2-Ausstoß.

Pflanzliches Öl

Entgegen vieler Behauptungen können Pflanzenöle auch einen Dieselmotor antreiben. Um ein Fahrzeug ausschließlich mit Pflanzenöl betreiben zu können, ist es notwendig, Dieselmotoren umzurüsten. Dies betrifft ebenfalls den Tank. Grund hierfür ist die höhere Zündtemperatur von Pflanzenöl im Vergleich zum Diesel. Schlimmstenfalls könnte dies zur Folge haben, dass der Wagen nicht anspringt. Daher muss Diesel zugegeben werden, insbesondere im Winter.

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Die Entwicklung alternativer Antriebsarten hat in den vergangenen Jahren einen enormen Zuwachs erhalten. Erneuerbare Energien und Luxus müssen sich nicht tendenziell ausschließen. Du möchtest stets auf dem aktuellen Stand der neuesten Entwicklungen sein? Dann besuche regelmäßig unseren Auto-Ratgeber auf Revoka.de oder folge uns auf Facebook oder Instagram, um keine neuen Fortschritte zu verpassen.