Fabrikatsbindung
Fabrikatsbindung
Fabrikatsbindung oder manchmal auch Fabrikatsanbindung ist eine gesetzliche Bindung für Motorradbereifungen in Deutschland. Diese Bereifung ist in den Fahrzeugpapieren und dem Fahrerhandbuch des Motorrads zu finden. Die dort aufgeführten Reifen sind zunächst einmal bindend.
Der Grund für diese Regelung sind die deutlich höheren Geschwindigkeiten, die auf den deutschen Autobahnen zugelassen sind. Ähnliche Regelungen oder Vorgaben sucht man in anderen EU-Staaten vergebens.
Die vorgeschriebenen Reifendimensionen für Motorradreifen findet man in alten Fahrzeugscheinen in der rechten Spalte unter den Zeilen 22 bis 23. Die Reifenfabrikatsbindung findet man im Feld 33 unter den Bemerkungen. Zu den alten Fahrzeugscheinen zählen alle vor Oktober 2005 ausgestellten Papiere. Falls sich in den Fahrzeugpapieren keine Informationen zu Reifen oder Hersteller finden, dann dürfen an dem Motorrad alle Reifen montiert werden.
Dabei müssen diese aber trotzdem der ECE-R 75 entsprechen, welche Luftreifen für Krafträder und Mopeds vorschreibt. Der Vermerk „Reifenfabrikatsbindung gem. Betriebserlaubnis beachten“ besagt, dass eine Fabrikatsbindung besteht. Eine genaue Auflistung aller zulässigen Reifen findet man in diesem Fall im Fahrerhandbuch oder im CoC-Dokument, welches oftmals auch als EG-Übereinstimmungsbescheinigung bezeichnet wird. Das CoC-Dokument kann man beim Hersteller oder Händler des Motorrads anfordern.
Wo findet man die Fabrikatsbindung?
Im neuen Fahrzeugschein, welcher auch Zulassungsbescheinigung Teil I heißt, findet man in der rechten Spalte unter Punkt 15.1 und 15.2 die vorgegebenen Reifendimensionen. Falls eine Fabrikatsbindung existiert, dann findet man diese im Feld 22. Wer andere Reifen an seinem Motorrad montieren möchte, muss diese durch eine Unbedenklichkeitserklärung legitimieren. Eine solche Erklärung kann man bei dem Reifenhersteller erhalten.
Viele Hersteller bieten sogar Plastikkarten an, auf denen die Unbedenklichkeitserklärung zu finden ist. Dies ist vor allem für Vielfahrer oder Tourenfahrer praktisch, da eine solche Plastikkarte auch bei Nässe nicht kaputtgeht.