Helm-Materialien einfach erklärt

Kennst du die Materialien aus denen dein Helm besteht? Hier findest du alle Informationen sowie die Vor- und Nachteile von Duroplast und Thermoplast-Helmen.
Von Fabian Rossbach
Veröffentlicht am 23 September 2021, 10:00 Uhr

 

Bei einem Aufprall mit dem Kopf bei einem Motorradunfall ist Folgendes wichtig: Die Helmaußenschale verteilt die Aufschlagsenergie idealerweise auf eine möglichst große Fläche. Dies ist einer der Gründe, weswegen die Außenschalen von Helmen aus duroplastischen oder thermoplastischen Kunststoffen bestehen. Ein anderer Grund ist, dass sie die Innenschalen zusätzlich vor Wettereinflüssen, Abrieb und Durchdringung schützen. Die Innenschalen von Helmen bestehen in der Regel aus Styropor.

Um was für Materialien es sich handelt, aus denen die Außenschalen von Motorradhelmen bestehen, erfährst du weiter unten. Weiterhin erklären wir dir die Vor- und Nachteile des jeweils verwendeten Materials im Vergleich mit dem anderen Material.

Duroplast-Helme

Diese Helme entstehen unter Zuhilfenahme von Harz und Härter sowie mehreren Schichten Glas- und Kohlefasern, indem Hersteller die Schichten übereinander laminieren und verkleben.

Hast du einen solchen Helm, besitzt seine Außenschale eine hohe Stabilität gepaart mit Flexibilität. Die Oberfläche der Verbundwerkstoffe hält große Belastungen aus, erweist sich gegen UV-Strahlung und Lösungsmittel beständig.

 

Folgende Fasern finden im Duroplast-Helm Verwendung

  • Aramidfaser (im Handel als Kevlar, Twaron oder Technora bezeichnet)
  • Glasfaser (im Handel als Fiberglas bezeichnet)
  • Kohlefaser (Handelsbezeichnung: Carbon oder Tenax)

Die Vor- und Nachteile von Duroplast-Helmen

  • alterungsbeständiger
  • beständiger gegenüber Chemikalien, Lösungsmitteln und Umwelteinflüssen
  • sehr stabil
  • erfüllen die höchsten Sicherheitsanforderungen
  • geringeres Gewicht
  • höheres Preisniveau (Lackierung erforderlich und aufwendige Herstellung)

 

Thermoplast-Helme

Für diese Helme verwenden Hersteller das Spritzgussverfahren und spritzen unter starker Hitzeeinwirkung und hohem Druck Kunststoffgranulat in eine Form. Auf diese Weise lassen sich diese Helme schnell produzieren und günstig im Handel kaufen. Davon abgesehen reagieren Duroplast-Helme empfindlicher auf UV-Strahlung im unlackierten Zustand. Aus diesem Grund tragen Hersteller UV- und lösungsmittelbeständige Lacke auf.

Grundmaterialien für Thermoplast-Helme

  • Polycarbonat
  • Acrylnitril-Butadien-Styrol

Die Vor- und Nachteile von Thermoplast-Helmen 

  • niedrigeres Preisniveau durch Massenproduktion
  • schlagfester
  • weniger alterungsbeständig
  • empfindlicher gegen Chemikalien

Kaufentscheidung

Bei einem Motorrad- oder auch Motocrosshelm lohnt es sich, etwas mehr zu investieren

Äußerlich besteht kein Unterschied zwischen einem Duroplast- und Thermoplast-Helm. Als Kaufentscheidungsfaktor dient der Preis. Einen Helm aus einem thermoplastischen Kunststoff bekommst du für wesentlich weniger Geld als einen aus einem duroplastischen Kunststoff. Thermoplastische Kunststoffe sind weniger beständig gegen äußere Einflüsse. Das heißt, du musst den Helm häufiger wechseln.

Im höheren Preis von Duroplast-Helmen spiegeln sich weitere Vorteile gegenüber Thermoplast-Helmen. Zu diesen zählen die hohe Stabilität und dass diese Helme die Anforderungen an die höchsten Sicherheitsanforderungen erfüllen. Für Duroplast-Helme spricht weiterhin, dass sie weniger wiegen, was einen höheren Tragekomfort verspricht.

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